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Autor
Orsenna, Erik

Auf der Spur des Papiers

Untertitel
Eine Liebeserklärung. Aus dem Französischen von Caroline Vollmann
Beschreibung

Éric Orsenna begibt sich auf eine Zeitreise, die mehr als 2000 Jahre umfasst, eine Reise rund um die Welt: “Papier ist ein Universum, das komplexer und mannigfaltiger ist, als man glaubt, das sich sowohl in der Zeit als auch im Raum erstreckt.”

Orsennas Erzählungen leben von Wichtigem neben scheinbar Unwichtigem, und dieses scheinbar Unwichtige macht den unwiderstehlichen Charme, die freundschaftliche Atmosphäre seiner Bücher aus und auch hier wird der Leser auf hohem Niveau und liebevolle Art unterhalten, bis er bereichert den Buchdeckel schließt.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Verlag C.H.Beck, 2014
Format
Gebunden
Seiten
336 Seiten
ISBN/EAN
978-3-406-66093-1
Preis
19,95 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Erik Orsenna, geb. 1947, ist Schriftsteller, Ökonom, Mitglied der Académie Française und leidenschaftlicher Seefahrer. Er wurde u. a. mit dem „Prix Goncourt“ und dem „Lettre Ulysses Award“ ausgezeichnet.

Zum Buch:

Éric Orsenna begibt sich auf eine Zeitreise, die mehr als 2000 Jahre umfasst, eine Reise rund um die Welt: “Papier ist ein Universum, das komplexer und mannigfaltiger ist, als man glaubt, das sich sowohl in der Zeit als auch im Raum erstreckt.”

Wo wurde das Wasserzeichen erfunden? Was ist das “Mehl des Geistes”? Und warum bedurfte es des Sieges der Araber über die Chinesen im Juli 751, um in Ägypten die Herstellung der Schriftrollen aus Papyrus zu beenden? Wenn sich Orsenna auf die Spur des Papiers begibt, erhält man Antworten auf Fragen, die man sich vielleicht nie gestellt hätte – die einen aber plötzlich brennend interessieren. Kaum zu glauben etwa, dass Kaiser Friedrich Papier 1221 als unheiligen Stoff für alle Verwaltungsakte verbot!

Das Besondere an diesem Buch sind aber nicht nur die historischen Details und das profunde Wissen, das Orsenna erschließt, das Besondere ist auch die Begeisterung des Autors, die zwischen den Zeilen hervorblitzt. Keine Frage, dass Franz von Assisi einen (entscheidenden) Satz verdient, auch wenn er mit der Herstellung von Papier genau so wenig zu tun hat wie das gelbe Fahrrad des Eisverkäufers in Fabriano: Orsennas Erzählungen leben von Wichtigem neben scheinbar Unwichtigem, und dieses scheinbar Unwichtige macht den unwiderstehlichen Charme, die freundschaftliche Atmosphäre seiner Bücher aus.

Orsenna ist also wieder einmal unterwegs gewesen. Wer ihn als Autor kennt, nimmt sich gern alle Zeit der Welt, um im Universum des Papiers von Plogonnec über Urumtschi nach Samarkand, nach Italien, Japan, Kanada, Indien, Russland, Indonesien, Brasilien, Portugal und zwischendurch immer wieder zurück nach Frankreich zu reisen.

Der Leser, der den Autor mit diesem Buch kennen lernt, sei beglückwünscht: Wenn ihm diese Art zu reisen gefällt, kann er für seine nächste Lektüre unter anderem zwischen einem Ausflug in die Antarktis, einer Entdeckungsreise entlang des Golfstroms und einem Spaziergang in den Gärten von Versailles wählen. Und er wird auf hohem Niveau und liebevolle Art unterhalten, bis er bereichert den Buchdeckel schließt.

Susanne Rikl, München