Zum Buch:
Kaum vier Jahre haben sie sich geliebt, dann nimmt der Tod sie mit sich, die Liebe seines Lebens. Erik Orsenna, Ökonom und mehrfach ausgezeichneter Autor, Mitglied der Académie Française, Direktor des Centre international de la mer, Forschungsreisender aus Leidenschaft, reist auch in diesem Buch: zwischen den Welten der Lebenden und der Toten, aus grenzenloser Liebe.
Dieses Buch sei ein Stück erzählter Autobiographie, so heißt es im Klappentext. Tatsächlich sind das Orsennas Bücher mehr oder weniger alle. Sie leben davon: von seinen Leidenschaften, seiner unermüdlichen Neugier, den nicht erlaubten Fragen, die er stellt, seiner Verweigerung, das zu glauben, was offensichtlich zu sein scheint. Ob in Lob des Golfstroms, Großer Süden, Die Grammatik ist ein sanftes Lied oder Eine Geschichte der Welt in neun Gitarren: Man kann sicher sein, Orsenna in all seinen Büchern persönlich zu begegnen. Wenn man ein wenig Französisch kann und einen Computer zu Hause hat, lohnt es sich, auf Orsennas homepage www.erik-orsenna.com zu gehen. Auch dort ist er ein Reisender.
Ich weiß, ich wollte sein neuestes Buch vorstellen, ich werde es auch noch tun, in wenigen Sätzen. Denn so, wie Orsenna über den Tod seiner großen Liebe schreibt, mit soviel unermesslicher Trauer (der er nicht erlaubt, in Sentimentalität umzuschlagen), stiller Weisheit (die er lebt, ohne sie hervorzukehren), Forschergeist (den er nicht verleugnen kann, der ihm einfach im Blut steckt) und mit dem aus seinen traurigen Augen hervorblitzenden Humor, das hat mich so angerührt, dass ich es kaum beschreiben kann. Deshalb: Lesen Sie es selbst, das Lied für eine geliebte Frau. Es wird Ihnen weh werden und wohl.
Susanne Rikl, München